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Gletschertor

Heilsberg

Eine verführerische Lüge

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Imbert - Gletschertor

L » ’homme sensible moderne « ne souffre pas pour tel ou tel motif particulier, mais, en général, parce que rien de cette terre ne saurait contenter ses désirs. ― Jean-Paul Sartre
Der sensible Mensch leidet nicht aus diesem oder jenem Grunde, sondern ganz allein, weil nichts auf dieser Welt seine Sehnsucht stillen kann.

Westliche französische Seealpen. 300 herrliche Sonnentage im Jahr. Stets blauer, nahezu wolkenfreier Himmel. Ein Ort von Harmonie und Gleichmut, der Zuflucht und der wahren Liebe. Glückseligkeit im Herzen. Ein kleines Paradies auf Erden. Imbert und sein Team auf den Spuren einer pan-europäischen Verbrecherbande. Erneut im Kampf gegen Korruption und Drogen. Und auf der Suche nach dem Inhalt seines Lebens. Einer schlimmen Lüge aufgesessen. The Beautiful Lie. Das Herz bei lebendigem Leibe herausgerissen. Sich dennoch aufrappelnd und neuen Lebensmut fassend inmitten schlimmer Tragödien. Phoenix.

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E igentlich glaubte er, den Schuss eher gespürt, als er ihn gesehen zu haben. Das Aufblitzen der Explosion im Lauf der Waffe war nur eine kleine Zutat, eine wohldosierte Prise Adrenalin im hochkomplexen Geschehen weniger Sekunden gewesen. Sozusagen ein nice to have, wenn man davon so reden konnte, eine warme Schokolade mit Sahne, während einem eine solche Fangschusskugel durch die rechte Schulter knallte.

Die Frau war über den am Boden liegenden Mann gebeugt gewesen, fast, als ob sie ihn sitzend begatten wollte; urplötzlich hatte sie ihm eine Kette mit einem Anhänger vom Hals gerissen und sich dann auffallend geschmeidig aufgerichtet. Wenige Meter neben den beiden öffnete eine dieser mehrere hundert Meter in die Tiefe führende Gletscherspalten ihren fordernden und verzehrenden und keine Hoffnung zurücklassenden Schlund. Die Frau hatte versucht, den Mann genau dorthin zu rollen. Was ihr so auch gelang. Seine Gegenwehr war komplett erloschen, hatte sie ihn doch wenige Momente zuvor mit einem gezielten Stich ihres Nickers, Jäger benutzen so etwas zum Abziehen von Fellen, im Bereich S4/S5 des Rückenmarks total und sofort paraplegiert. Komplettlähmung.

Imbert, vorneweg auf dem großen Eisfeld laufend, gebunden an eine 25 Meter lange Sicherungsleine zu der hinter ihm gehenden Romy, hatte aus der Mitte und am höchsten Punkt des leicht bogenförmigen Gletscherfelds gesehen, wie die Diskussion der gut 250 Meter vor ihm stehenden beiden Personen eskaliert war. Er hatte noch ein lautes «Stopp!», gerufen, woraufhin sich die Frau langsam umgedreht hatte, ihre Desert Eagle, Kaliber .50 AE aus der Innentasche gezogen hatte, sie durchgeladen hatte, und ohne erkennbare Aufregung konzentriert auf ihn gezielt hatte. Imbert war zur sprichwörtlichen Salzsäure erstarrt, hatte Blickkontakt zu seinem Gegenüber aufgenommen; eine Momentaufnahme seines Lebens schoss ihm dabei erneut durch den Kopf. Zeitraffer seines 54-jährigen Lebens. Als Jugendlicher mit dem geklauten Motorrad; die heftigen Schussverletzungen in Albanien, eine weitere heftige Verletzung in Marseille; seine vielfältigen Liebeseskapaden rund um seine Romy; seine nie endenden verbalen Gefechte mit Präfekt Norac; frohe, hoffnungsvolle und auch nicht ganz so frohe Momente mit seiner Familie; seine nie erloschene Liebe zu den ihm so nahestehenden Katzen daheim; all dies im Sekundenbruchteil eines komplett unerwarteten Moments. Er hatte zum Himmel hochgeschaut.
Blau und verheißungsvoll, wie eigentlich immer in dieser gottgeschaffenen Gegend. Einzig eine kleine Kondenswolke war zu sehen gewesen, als wolle sie ihm sagen ›lass es gut sein, Deine Zeit ist gekommen!‹.

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I N H A L T

Bei einer Gletscherwanderung werden Romy und Imbert Zeuge an dem Mord an einem berühmten Glaziologen. Imbert wird in der Schulter getroffen. Aufgrund der Schüsse wird eine Lawine ausgelöst. Beide entkommen in letzter Sekunde dem eigenen Tod. Bei der Attentäterin handelt es sich um Julia Markova, einer Berufskillerin, die aber auch für den russischen Geheimdienst arbeitet. Dieser setzt sie auf Imbert an, da dieser anfängt, unbequeme Fragen zu stellen. Kurze Zeit später ist Imbert einer Einladung in das Energieministerium im Grand Arche in La Défense bei Paris gefolgt. Dort wird er von einer attraktiven Frau angesprochen, die ihm im Verlauf des Gesprächs erklärt, sie habe sein Patenkind Thérèse Delphine entführt. Um das Leben des Kindes zu schonen, solle er am folgenden Tag, nachdem er einen Vortrag gehalten habe, ein Attentat auf den Staatspräsidenten verüben. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, zeigt diese Frau, es handelt sich um Markova, Imbert Livebilder eines Scharfschützen, der nachts auf Romy angelegt hat. Notgedrungen stimmt Imbert zu. In seiner Rede am kommenden Tag ist allerdings eine Botschaft an sein Team enthalten, die von Dr. Hermes sofort entschlüsselt wird. Dank der Hilfe von Yves DuHamel, der rechten Hand der Innenministerin, wird der Staatspräsident entsprechend präpariert und man gaukelt der Öffentlichkeit vor, er sei bei einem Attentat umgekommen. Imbert erhält die Möglichkeit mit der Hilfe eines speziellen Einsatzkommandos Markova festzunehmen. Die weigert sich, den Ort zu benennen, wo Delphine in einer Kiste vergraben ist. In höchster Not wendet Imbert Gewalt an und schießt ihr in beide Füße. Delphine kann in letzter Sekunde gerettet werden. Während der Rettungsaktion entkommt Markova Dank der Hilfe des Einsatzleiters, den sie mit einem hohen Betrag bestochen hat. Thérèse Delphine und Imbert werden in einem Krankenhaus untersucht, von wo aus Imbert nach Südfrankreich zurückreist, um an der Hochzeit seines Kollegen und Freunds Daniel Dremruz teilzunehmen. Zu später Stunde wird allen Mitgliedern des Teams klar, dass es eine Todesliste gibt, die Markova jetzt abarbeiten will. Imbert und Romy reisen am nächsten Tag erneut nach Paris, da mittlerweile durch die Recherchen des Teams klargeworden ist, dass das Innenministerium digital kompromittiert ist. Während Romy in einem Datacenter außerhalb von Paris mithilft, dieser Kompromittierung entgegenzuwirken, verfolgen DuHamel und Imbert die Spur des Geldes, welches Markova dem ehemaligen Einsatzleiter Colonel Fosse versprochen hat. Sie entdecken Dank des Inlandsgeheimdienstes das Versteck, wo sich beide aufgehalten haben. Die Einsatzleiterin vor Ort, Dada, rettet Imbert das Leben, als dieser eine Sprengfalle übersieht. Er kann sich Minuten später revanchieren, als unerwartete Maschinenpistolensalven aus dem gegenüberliegenden Haus auf das Team abgefeuert werden. Markova ist erneut entkommen. Die Ereignisse überschlagen sich, als am gleichen Abend Dada von Markova bestialisch ermordet wird. Gleichzeitig hat Markova im Darknet einen Berufskiller angeheuert, der Sandrine LeCorps umbringen soll. Es kommt zu einem ersten Showdown in einem Kinderkrankenhaus in Gap. Sandrine überlebt stark traumatisiert, steht dem Team aber weiter zur Seite. Imberts Team baut eine neue Falle für Markova, die diese aber durchschaut und einen Drohnenangriff startet. Hermes und Marc delaCruz retten sich gegenseitig und überleben den Angriff schwer verwundet. Imbert, der Romy in das Datacenter begleitet hat, wird dort vom Leiter angegriffen, da dieser durch Romy und einen älteren Mitarbeiter, Jacques, enttarnt worden ist. Womit die Quelle des Datenlecks geklärt ist. Erneut wird Imbert angeschossen und muss operiert werden. Nachdem er diese Operation überstanden hat, erhält Imbert einen Anruf eines hochgestellten russischen Funktionärs. Beide treffen sich in einem der drei großen Pariser Kaufhäuser. Imbert erkennt die Chance und kann den Genossen Dolgow umdrehen. Hierdurch erhält das Innenministerium wichtige Informationen. Nach einer Lagebesprechung zusammen mit der Innenministerin Emma Najolet reist Imbert zurück nach Gap, um sich zu erholen. Romy bleibt in Paris, um das Datacenter zusammen mit Jacques neu zu organisieren. Sie übernachtet bei Jacques. Am nächsten Morgen erreicht sie ein Anruf von Lia Ancateau. Lia war ebenfalls von Markova entführt und in einer schäbigen Hochhauswohnung gefoltert worden. Nur aufgrund eines Zufalls konnte sie von der Ortspolizei gerettet werden. Romy kümmert sich liebevoll um die gemeinsame Freundin. Imbert wird zuhause klar. Entweder er oder Markova. Sie wird niemals aufhören und weiter versuchen, seine Liebsten umzubringen. Imbert arbeitet an einer finalen Falle. Ihm ist klar, dass er sein eigenes Leben einsetzen muss, um diesen Attentaten ein Ende zu bereiten. Beim Vorbereiten dieser Falle kann er sich voll und ganz auf seine Mitarbeiter verlassen. Ein Abschiedsbrief an Romy erreicht diese durch einen Zufall zu früh. Sie erfährt von seinem Vorhaben. Nach einem harten Disput sichert sie Imbert ihre Hilfe durch Satellitenaufklärung zu und muss aus der Ferne mitansehen, wie dieser sein Leben riskiert. Auch Sandrine LeCorps und Marc delaCruz bekommen mit, was da vorgeht. Isabelle Mayeur, die frisch angeheiratete Frau von Daniel Dremruz leitet ein SEK ihrer alten Truppe, um Imbert den Rücken freizuhalten. Die Falle schnappt zu. Auf Imberts Grundstück kommt es zu einem letzten Showdown. Markova versucht einen letzten Trumpf auszuspielen, meint Imbert mit der Geiselnahme seiner Schwester Valerie zur Aufgabe zwingen zu können. Sie hat aber nicht mit Imberts Halbbruder Marc delaCruz gerechnet, der Valerie in Sicherheit geracht hatte. Dieser erschießt Markova.